Was ist das
Innere Kind
Das Kind in Dir und Deine jüngeren Anteile
Vielen haben schon mal den Begriff "inneres Kind" gehört. Doch was genau ist das und warum spielt es in der Psychotherapie eigentlich eine wichtige Rolle?
Für mich ist das Innere Kind ein Begriff, der Erfahrungen, die wir in der Kindheit oder - weiter gefasst - in unserer Vergangenheit machen, zusammenfasst.
Das innere Kind steht sinnbildlich für eine kleinere, jüngere Version von uns. Das kann, muss aber nicht unbedingt, ein sehr kindliches Ich sein.
In der Praxis erlebe ich es allerdings sehr häufig so, dass besonders den Erlebnissen aus der Kindheit eine tragende Rolle zukommt. Sie beeinflussen unser Leben, unser Tun und unsere Empfindungen in ganz besonderem Maße.
Diese Erinnerungen und Erlebnisse können uns in unseren Beziehungen zu anderen Menschen, unseren Partnerschaften, unserem Umgang mit Geld und unserem Glück im Leben maßgeblich beeinflussen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Was in unserer Vergangenheit und besonders in unserer Kindheit passiert beeinflusst unser Leben also sehr. Besonders dann, wenn wir nicht sein dürfen, wer wir wirklich sind. Wenn wir in Rollen schlüpfen müssen, in die wir gar nicht wollten. Wenn wir Dinge tun mussten, um zu gefallen, wird es zu nachhaltigen Folgen kommen.
Es ist dieses Bild vom Kind , und doch sind es gleichzeitig viele Kinder, die wir in uns tragen. Viele jüngere Anteile unserer Selbst, die für etwas stehen, an das wir uns aus unserer Vergangenheit erinnern.
Das können gute oder schlechte Erinnerungen sein. Unser Bewusstsein und unser Unterbewusstsein speichert vieles. Und so tragen wir glückliche innere Kinder in uns und unglückliche.
Diese jüngeren Anteile (und wenn jemand 90 ist, dann können das auch Anteile aus dem Alter von 85 sein), beeinflussen uns. Sie machen etwas mit uns. Sie sind da, und sie wollen gesehen werden. Sie wollen befriedet werden. Sonst können Sie uns das Leben schwer machen. Im Prozess der Kontext-bezogenen
Therapie dürfen wir uns mit Hilfe des Therapeuten, angeleitet, selbst an die Hand nehmen und unsere inneren Anteile glücklich machen. Und das hat große Auswirkungen auf uns selbst.
Wenn wir ignorieren, was da in uns ist, kommt es zur "inneren Rebellion" und wir kommen in Schwierigkeiten. Leider passiert das oft, ohne dass wir verstehen, warum es uns schlecht geht. Warum uns etwas triggert, und wir "besonders" reagieren.
In meiner Therapie gehe ich auf diese jüngeren Anteile ein. Wir finden sie, und geben ihnen den Frieden, den sie brauchen. So kann der Mensch nach Vorne blicken und wieder glücklich sein.
Dem inneren Kind zu begegnen kann wunderschön aber auch sehr schmerzlich sein. Es glücklich zu machen, erleben viele Menschen als innere Befreiung. Es entsteht das Gefühl vom "inneren Aufgeräumtsein" und es hilft uns, uns selbst und unsere Verhaltensweisen endlich zu entschlüsseln und nachhaltig zu beeinflussen.
Von Herzen,
Liuta Dienst